Hinweis:
Weitere Tipps findest du in unserem ausführlichen
Nachdem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die erste sexuelle Revolution im Westen Einzug gehalten hat, erleben wir seit einigen Jahren in Amerika und Europa einen neuen Trend: Immer mehr junge Paare entscheiden sich dazu, eine offene oder polyamore Beziehung zu führen (mehr dazu findest du in unserem Blog-Artikel „Beziehungen retten mit polyamorer Beziehung?“).
Zwischen 5 und 7 Prozent der Deutschen hatten in ihrem Leben schon mal eine offene Beziehung. Doch was genau hat es mit diesem Trend eigentlich auf sich und ist er wirklich neu? Was für Probleme können daraus erwachsen und ist es vielleicht sogar eine sinnvolle Alternative für Paare, deren Beziehung nicht mehr so liebevoll wie früher ist? Wir werden dem im nachfolgenden Artikel auf den Grund gehen.
Durch die erneut auflebende sexuelle Selbstbestimmtheit fühlen sich viele junge Menschen dazu veranlasst, Sex mit Personen aus dem Freundeskreis zu haben (sogenannte „Freundschaft Plus“). Während dieses Phänomen in der Altersgruppe der 30 bis 49-Jährigen eher selten ist (diese haben überwiegend klassische One-Night-Stands), hatte bei den unter 30-Jährigen schon jeder Vierte Sex mit einem Freund oder einer Freundin.
Das Prinzip der vertrauten, aber regelmäßig wechselnden Sexualpartner findet sich auch bei offenen Beziehungen wieder. Der entscheidende Unterschied besteht hier in einer festen emotionalen Bindung zwischen zwei Partnern.
Grundsätzlich kann jeder, der zwar primär an einer festen, also monogamen Partnerschaft interessiert ist, sich auch für eine offene Beziehung begeistern lassen. Die meisten Menschen sehnen sich nach Geborgenheit und Nähe und möchten dieses Gefühl mit mehr als nur einem Partner teilen – vor allem, wenn der Sex in der Partnerschaft nachgelassen hat. Damit man sich also auf eine offene Beziehung einlassen kann, ist das vorherige Abstecken von Regeln und Grenzen unerlässlich.
Falls du dir also wünscht, eine offene Beziehung mit deinem Partner zu führen, sei dir über Folgendes im Klaren: Diese Art der Beziehung kann funktionieren, sie braucht dazu aber mindestens genau so viel Arbeit wie eine monogame Beziehung.
Erst im praktischen Verlauf einer offenen Beziehung zeigt sich, ob beide Partner damit umgehen können. Auch negative Gefühle wie z. B. Eifersucht sind trotz vorheriger Vereinbarungen nie ganz auszuschließen. Jeder ist für dieses Gefühl empfänglich – solltest du oder dein Partner also zu starker Eifersucht neigen, überlegt euch bitte vorher genau, ob ihr dieses Abenteuer wirklich wagen wollt. Praktische Tipps zum Thema Eifersucht und Beziehungen retten findest du übrigens in unserem Beziehungsratgeber.
Damit eine offene Beziehung funktionieren kann, braucht es zunächst die Bereitschaft, sich den Partner womöglich mit anderen zu teilen. Dies setzt eine gefestigte Persönlichkeit voraus sowie das nötige Vertrauen zum Partner. Denn nur, wenn die Partner einander ausreichend Vertrauen schenken, können sie sich über die Rahmenbedingungen ihrer offenen Beziehung einig werden. Und genau diese Rahmenbedingungen sind dafür entscheidend, dass beide Partner mit dieser neuen Beziehungsform glücklich werden.
Bevor ihr euch also darauf einlasst, müsst ihr für eure offene Beziehung Regeln festlegen, an die ihr euch halten wollt. Klärt genau ab, was ihr euch wünscht, was für euch erlaubt sein soll und was nicht. Nur, wenn ihr beide euch über diese Punkte einig werdet, könnt ihr eine glückliche offene Beziehung führen. Eine offene Beziehung ohne Regeln wird niemals funktionieren.
Häufig besteht bei langfristigen Beziehungen eine tiefe emotionale Bindung zwischen den beteiligten Partnern. Kommt es aber durch Alltagsstress und andere Faktoren zu Krisen in der Beziehung, leidet womöglich auch das Sexualleben in der Beziehung.
Regelmäßiger Sex hilft dabei, Stress abzubauen und sorgt somit für ein ausgeglichenes Gemüt. Die Kombination aus Streit und mangelndem Stressabbau kann also ein echter Beziehungskiller sein.
Aus diesem Grund entscheiden sich nicht selten Partner dazu, sich ihre sexuellen Wünsche außerhalb der Beziehung erfüllen zu lassen (siehe dazu unseren Blog “Ist Fremdgehen normal? Beziehung retten nach dem Fremdgehen“). Dass hiermit ein großer Vertrauensverlust einhergeht, ist nachvollziehbar. In vielen Fällen verkraftet der Betrogene die Situation nicht und sieht sich anschließend dazu gezwungen, die Beziehung zu beenden.
Macht es also Sinn, vor einem Seitensprung das Gespräch zu suchen? Experten beantworten diese Frage eindeutig mit „Ja.“ – Wenn sich beide Partner darauf einigen, die Beziehung zu öffnen, schenken sie einander das nötige Vertrauen und es kann folglich nicht zu einem Betrug kommen. Dadurch besteht für beide die Möglichkeit, sich ihre sexuelle Befriedigung von Menschen außerhalb der Beziehung zu suchen und trotzdem emotional miteinander verbunden zu bleiben.
Außerdem sollte man sich darauf einigen, keine romantische Liebesbeziehung zu jemand anderem aufzubauen. Es sollte also wirklich nur um „die eine Sache“ gehen – ohne romantische Gefühlsduselei. Denn entwickelt ein Partner trotz dieser Vereinbarung romantische Gefühle für jemand Außenstehenden, stellt dies die aktuelle Beziehung vor ernsthafte Probleme.
Eine offene Beziehung zu beenden, ist nie besonders einfach. Häufig haben Paare eine sehr intensive emotionale Phase hinter sich, bevor sie überhaupt eine Trennung in Erwägung ziehen. In der Regel beschränkt man sich bei einer offenen Beziehung darauf, Sex mit anderen Partnern zu haben – es kann aber immer vorkommen, dass man sich dabei verliebt. Falls dir das passiert ist und du kurz davor stehst, deine offene Beziehung zu beenden, lies bitte unseren Beziehungsguide. Er wird dir dabei helfen, die Trennung mit Ruhe und Verständnis für deinen Partner anzugehen.
Hast du das Gefühl, die Beziehung zu deinem Partner ist dem Ende nahe? Würdest du deine Beziehung trotzdem gerne retten? Vielleicht ist für euch das Prinzip der offenen Beziehung eine Möglichkeit dazu. Viele Experten sind mittlerweile der Meinung, dass eine offene Beziehung dabei helfen kann, wieder zueinander zu finden.
Sie kann euch vor allem dann helfen, wenn ihr eure Sexualität und Emotionen nicht nur mit einem einzigen Partner, sondern auch mit anderen teilen möchtet. Alles Weitere zum Thema Beziehungen haben wir für euch in unserem Beziehungsguide zusammengefasst.
Toxische Beziehungen - der Selbsttest
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Quellen:
https://www.womenshealth.de/love/partnerschaft/offene-beziehung/
https://www.wochenblatt.de/archiv/ghosting-ist-frauensache-und-die-offene-beziehung-ein-mythos-228362
https://www.paar-ehe-beratung.de/themen/offene-beziehung.html
https://www.schweizer-illustrierte.ch/people/international-stars/eine-offene-beziehung-erfordert-sehr-viel-zeit
Autoren: Ostrowski, Pascovic
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